Der toskanische Archipel: Eines der größten Naturwunder weltweit

Elba, die größte Insel des Toskanischen Archipel

Die Insel Elba bildet zusammen mit sechs kleineren Inseln, ein paar Eilanden und Felsen den sogenannten Toskanischen Archipel.

Giglio, Giannutri, Montecristo, Capraia, Pianosa und Gorgona sind die anderen sechs Inseln. Sie werden auch „Tyhrrhenische Inseln“ genannt. Laut IUCN gehört der toskanische Archipel  zu den bedeutendsten Naturwundern der Welt. Eine Legende besagt, dass die Tyrrhenische Venus ihre Perlenkette verlor, als sie aus dem Meer stieg. Der Perlenschmuck zerbrach dabei in Splitter, woraus die sieben Inseln entstanden sind.

Elba, die größte der sieben Inseln des Naturwunders Toskanischer Archipel

Die größte der sieben Inseln ist Elba, die anderen sind allesamt deutlich kleiner und zum Teil unbewohnt. Alle Inseln sind vom Festland aus mit Fähren von Livorno, Piombino und Porto Santo Stefano erreichbar. Die Inseln haben wir im Folgenden in ihrer geografischen Lage von Süd nach Nord dargestellt:

Giannutri

Die sehr kleine Insel Giannutri ist von Porto Santo Stefano aus mit der Fähre erreichbar. Sie befindet sich etwa 50km südöstlich von Elba. Giannutri ist ein Naturschutzgebiet und mit nur 3 km Länge und 500 m Breite noch deutlich kleiner als die Schwesterninsel Giglio. Hier gibt es einen Leuchtturm und tatsächlich leben bis heute 10 Einwohner auf der Insel.

Giglio

Auch die sehr kleine Nachbarinsel Giglio ist von Porto Santo Stefano aus mit der Fähre erreichbar. Zwischen den beiden Inseln Giglio und Giannutri, die gemeinsam eine Gemeinde bilden, besteht eine Bootsverbindung. Giglio erlangte traurige Berühmtheit, als 2012 vor iher Küste das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia leck schlug. Es gibt viele Riffe vor der Insel, für Taucher ein Paradies. Größtenteils unbewohnt, gibt es hier herrliche abgeschiedene Buchten mit kristallklarem Wasser, unberührte Strände und natürliche Vegetation. Wanderungen und Tauchgänge sind sehr zu empfehlen. Sie können auch eine Bootstour unternehmen. Eine etwa zweistündige Bootsfahrt bringt Sie zu verschiedenen abgelegenen Buchten und Stränden, eine Bootsrundfahrt ist auch möglich. Obwohl die Insel so klein ist, ist sie ein beliebter Ort für Touristen. Daher gibt es hier neben Hotels und Ferienwohnungen auch einen Campingplatz.

Blick auf die kleine Insel Giglio, “eine Perle, die es zu entdecken lohnt”!

Montecristo

Montecristo kennen Sie womöglich aus der Literatur durch Dumas’ Roman “Der Graf von Montecristo”. Die Insel ist heute weitestgehend unbewohnt und ist Naturschutzgebiet, daher darf sie nur mit einer Sondergenehmigung betreten werden. Auf der Insel finden Sie keine touristischen Einrichtungen und auch keine Infrastruktur, es gibt nur eine Wildhüterstation, Ruinen eines früheren Klosters und eine Villa. Montecristo stellt einen bedeutenden Ruheort für Wandervögel dar. Ansonsten gibt es ein paar verwilderte Ziegen.

Pianosa

Pianosa ist mit 10,25 km² wieder etwas kleiner als Capraia und geschichtlich interessant. Im gleichnamigen Dorf Pianosa leben lediglich fünf Einwohner. Hier befindet sich auch die Burg Teglia, welche von Napoleon erbaut wurde. Die Insel wurde noch früher von den Römern zur Verbannung genutzt, einige Ausgrabungen haben Mosaike und andere Schätze zu Tage gebracht. Und auch christliche frühe Spuren wurden entdeckt: Circa 700 Katakomben sind noch erhalten und können besichtigt werden. Diese Katakombenanlage gehört zu den größten dieser Art nördlich von Rom. Napoleon war neben Elba auch auf Pianosa aktiv und ließ hier Kellereien errichten. Der Palazzo della Specola grenzt im Osten an den alten Hafen von Pianosa und ist eine wahre Augenweide. Auf der Insel befindet sich bis heute eine Sicherheitsmauer, da die Insel früher als Strafkolonie genutzt wurde.

Besuchen können Sie Pianosa allerdings nur im Rahmen geführter Touren. Auch auf Elba startet eine Expedition nach Pianosa. Entweder vom Hafen Marina di Campo an der Südküste, oder vom Hafen Rio Marina an der Ostküste Elbas aus. Sie fahren mit einer Fähre, je nach Startpunkt und Fährgesellschaft dauert die Fahrt 1-2 Stunden. Es gibt auf der Insel auch die Möglichkeit, zu übernachten. Reservieren Sie unbedingt rechtzeitig eine Unterkunft. Für Taucher ist die Insel ein wahres Paradies, da die Unterwasserwelt Pianosas nahezu unberührt ist und das Wasser klar und rein ist. Die Insel ist überhaupt erst seit 1998 für Besucher freigegeben, wodurch ihre ursprüngliche Natur erhalten werden konnte. Es lohnt sich also, eine Tagestour nach Pianosa zu unternehmen.

Der toskanische Archipel, hier ein Bild der Küste Elbas.

Capraia

Capraia ist mit 19km² deutlich größer als die Inseln Montecristo, Giglio und Giannutri. Capraia ist vulkanischen Ursprungs und liegt nordwestlich von Elba zwischen dem italienischen Festland und dem Cap Corse. Der höchste Berg der Insel ist der Monte Castello mit 447 m Höhe. Die Capraianer werben gerne damit, dass ihre Insel die wildeste und natürlichste der toskanischen Inseln sei. Hier kann man einen Urlaub in ursprünglicher Natur verbringen. Die Botanik, Geologie und Ruhe auf Capraia sind bezeichnend für die Insel. Die Cala Rossa ist die bekannteste Küste der Insel wegen ihres kristallklaren Wassers vor rostrotem Vulkangestein. Sie ist ein Überbleibsel eines abgestürzten Vulkankegels.

Im Sommer können Sie auch von der Insel Elba aus nach Capraia übersetzen und so einen Tagesausflug dort verbringen, oder auch einen Kurzurlaub nach Ihrem Aufenthalt auf Elba. Die Insel ist ein tolles Ausflugsziel, wenn Sie Ruhe, Natur und Wandern lieben. Außerdem eignet sie sich sehr gut zum Tauchen und für Wassertaxi-Fahrten, mit denen auch entferntere Buchten erreicht werden können.

Gorgona

Die kleinste Insel des Toskanischen Archipels ist mit nur 2,23 km² Gorgona. Schon seit 1869 befindet sich hier ein besonderes Gefängnis: eine landwirtschaftliche Strafanstalt, ganz ohne Gefängnismauern sind die Häftlinge im offenen Vollzug untergebracht. Abgesehen von den Häftlingen und dem Sicherheitspersonal gibt es kaum Einwohner auf der kleinen Insel. Das Leben konzentriert sich hier auf den Hafenbereich, wo sich auch das einzige Restaurant mit Bar befindet. Die Insassen betreiben landwirtschaftlichen Anbau in vielerlei Hinsicht und produzieren Wein, Käse und Honig. Es gibt eine Imkerei, Weinfelder, Viehhaltung und Obst- und Gemüseanbau. Durch ihr einzigartiges Resozialisierungsprogramm wird die Insel auch “Die Insel der Hoffnung” genannt. Das Wasser ist auch hier in den Buchten glasklar, und da die Insel auch sonst reich an Wasser ist, ist sie von einer dicken Schicht Macchia überzogen. Dies ist eine immergrüne Buschvegetation und verleiht der Insel ein besonders schönes Landschaftsbild. Erreichbar ist die Insel von Livorno aus mit einer Fähre.

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