Reisetipp: Seilbahn Cabinova am Monte Capanne

von Ulrike S. aus Leonberg.

Insel Elba - Seilbahn auf den Monte Capanne
Seilbahn Cabinova am Monte Capanne

Wer denkt, auf Elba kann man nur am Strand liegen, geht fehl: auf schönen Wanderungen kann man die Insel aus immer neuen Perspektiven erleben. Nach zahlreichen Ausflügen rund um die Insel Elba, hatten wir uns eine Wanderung auf den 1020m hohen Monte Capanne bis zum Ende unseres Urlaubes aufgehoben. Allerdings waren wir davon ausgegangen, dass die Sonne uns ohne Unterbrechung hold sein würde – daher beobachteten wir die aufziehenden, dunklen Wolken am Vorabend des letzten Tages mit etwas Sorge – tatsächlich gewitterte es in der Nacht kräftig und auch am Morgen war der Gipfel des Monte Capanne noch in Wolken gehüllt. Was tun? Wir befragten unsere Wetter-App und diese befand, dass es sich bei dem Gewitter lediglich um ein kurzes Schlechtwetter-Intermezzo gehandelt hatte und es schon im Laufe des Tages wieder sonnig werden würde. Also packten wir unsere Wanderschuhe und machten uns mit dem Auto auf nach Poggio, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Seilbahn auf dem Monte Capanne
Seilbahn auf den Monte Capanne

Es schien, als hätte die Vegetation durch den Regen aufgeatmet und so wirkte an diesem Tag alles viel grüner – letzte Regentropfen auf den Blättern glitzerten in der Sonne und verliehen dem ersten Teil der Wanderung mit dichtem Bewuchs eine beinahe mystische Stimmung. Je höher man kam, um so felsiger wurde das Gelände. Der Wald wurde lichter – es öffneten sich immer öfter Lücken, durch die man weit über die Insel schauen konnte. Irgendwann hörte man plötzlich über uns ein Lachen auftauchen, welches kurz darauf wieder verschwand – Gab es hier einen Klettergarten? Erst nach einigen Metern, auf einer Lichtung, lüftete sich das Geheimnis: über uns schwebten gelbe Drahtkörbe in denen ein oder zwei Personen standen: die Cabinova – eine seltsame Form von Seilbahn, die wir bis dahin nicht kannten.

Bock auf dem Monte Capanne
Bock auf dem Monte Capanne

Oben auf dem Gipfel gab es einen herrlichen Ausblick: der Regen hatte die Luft geklärt und aufgrund dessen konnte man weit über Elba und das Meer bis zu den vorgelagerten Inseln schauen. Wir hatten beschlossen, den Rückweg mit der Seilbahn anzutreten und so beäugten wir etwas misstrauisch die gelben Seilbahnkörbe aus der Nähe. Während diese ihre Fahrt zum Einstieg verlangsamen, öffnet ein Bediensteter das Türchen des Korbes worauf der Passagier hineinspringt und der Korb entsprechend in Schwingung gerät. Nachdem uns die Fahrt zu dritt nicht erlaubt wurde, mussten wir uns einigen, wer alleine das kleine Abenteuer der Seilbahnfahrt machen würde; unsere Tochter (damals 14) meldete sich freiwillig – sprang kurzerhand in einen vorbeikommenden Korb und schon schwebte sie davon. Mein Mann und ich konnten nicht lange überlegen und nahmen den Nächsten. Es war eine tolle Fahrt so frei schwebend, stehend in dem Drahtkorb, ohne Dach. Bei einem letzten Blick auf die Felsen am Gipfel zeigten sich noch einige der scheuen Bergziegen (oder waren es doch Steinböcke?). Weiter unten konnte man den Weg sehen, auf dem wir zuvor gelaufen waren. Wanderer tauchten zwischen den Bäumen auf und blickten genau so verwundert nach oben wie wir dies getan hatte.

Es gab viele schöne Momente während unseres Elba-Aufenthaltes, aber die Fahrt mit der Cabinova gehört zweifelsohne zu den Erlebnissen die wir nicht vergessen werden.

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